StummfilmKonzerte So haben Sie Stummfilme noch nie gehört. |
Glossar
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Alfred Hitchcock
Tauchen Sie ein in die frühe Schaffensphase eines der größten Filmemacher aller Zeiten! Das Hitchcock-Festival innerhalb des 22. StummfilmKonzerte-Festival 2025 präsentiert die acht erhaltenen Stummfilme von Alfred Hitchcock live begleitet von der mitreißenden Musik von Stephan Graf v. Bothmer.
An Orgel und Flügel interpretiert der renommierte Komponist und Musiker die Werke auf eine Weise, die Hitchcocks visionäres Kinoerlebnis mit modernen Klangwelten verschmelzen lässt.
Lassen Sie sich von Spannung, Humor und visuellem Genie begeistern und erleben Sie, wie diese filmischen Meisterwerke in einem neuen Licht erstrahlen. Kommen Sie vorbei und feiern Sie den frühen Hitchcock ein Ereignis, das Film- und Musikliebhaber gleichermaßen verzaubern wird!
Diese Retrospektive bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Entwicklung des frühen Hitchcock und seinen Einfluss auf das Genre des Thrillers sowie die Filmkunst an sich nachzuvollziehen.
The Pleasure Garden [UK, D 1925]
Irrgarten der Leidenschaft
The Pleasure Garden, Hitchcocks erster Spielfilm, bietet bereits Einblicke in das spätere filmische Genie des Regisseurs. Die Geschichte spielt in der glamourösen, aber auch dunklen Welt des Theaters und dreht sich um das Leben zweier Tänzerinnen, Patsy und Jill, deren Träume und Beziehungen von Verrat und Eifersucht bedroht werden. Während Jill sich von ihrer aufstrebenden Karriere und einem wohlhabenden Liebhaber blenden lässt, bleibt Patsy bodenständig und wird selbst zur Zielscheibe untreuer Männer. Hitchcock zeichnet ein spannendes Porträt menschlicher Schwächen, eingebettet in die Kulisse des Showbusiness.
Schon in seinem Debütfilm experimentiert Hitchcock mit seiner ikonischen Bildsprache. Mit Blick für Details und einer geschickten Kameraführung verbindet er Drama, Romantik und subtile Gesellschaftskritik. Die Themen Täuschung, Loyalität und die Gefahr von Obsession, die später zu zentralen Motiven seines Werks werden, lassen sich bereits hier erkennen. Der Film gilt als Ausgangspunkt für Hitchcocks Erkundung psychologischer Abgründe und emotionaler Komplexität.
The Mountain Eagle [D, UK 1926]
Der Bergadler
Der Film ist verschollen. Niemand hat ihn seit den 20-Jahren gesehen, wahrscheinlich ist das Filmmaterial inzwischen zerfallen.
The Lodger: A Story of the London Fog [UK 1927]
Der Mieter / Der Schrecken von London
Mit The Lodger schuf Hitchcock seinen ersten Thriller und legte den Grundstein für seinen Ruf als „Master of Suspense“. Der Film erzählt die Geschichte eines mysteriösen Fremden, der in einer Londoner Pension Unterschlupf sucht. Gleichzeitig versetzt ein Serienmörder, der junge blonde Frauen tötet, die Stadt in Angst und Schrecken. Die Vermieter beginnen zu glauben, dass ihr neuer Gast mit den Morden in Verbindung steht, was zu Spannungen und Verdächtigungen führt.
Hitchcock setzt hier erstmals visuelle und erzählerische Mittel ein, die später zu seinem Markenzeichen werden: die atmosphärische Verwendung von Licht und Schatten, das Spiel mit Identität und Schuld sowie die Darstellung eines unsicheren, bedrohlichen Alltags. Besonders bemerkenswert ist eine Szene, in der Hitchcock die Schrecken des Mordes durch eine innovative Kameraperspektive vermittelt, die das Publikum direkt in das Geschehen zieht. Der Film gilt als Meilenstein und oft als der erste „echte“ Hitchcock bezeichnet, so auch von Hitchcock selbst.
Downhill [UK 1927]
Abwärts
Downhill ist ein düsteres Melodram, das die Abwärtsspirale eines jungen Mannes, Roddy Berwick, schildert. Nach einer falschen Anschuldigung wird Roddy aus seiner privilegierten Welt geworfen. Von seiner Familie verstoßen, erlebt er eine Reihe von Demütigungen und Verlusten, die ihn bis an den Rand der Existenz treiben. Der Film behandelt Themen wie moralisches Versagen, gesellschaftliche Vorurteile und die Fragilität von Ansehen und Identität.
Hitchcock inszeniert Roddys Fall mit einer emotional aufgeladenen Bildsprache, die die innere Zerrissenheit des Protagonisten spiegelt. Besonders eindrucksvoll ist die symbolische Verwendung von Treppen und Räumen, die den Absturz des Charakters unterstreichen. Der Film zeigt Hitchcocks frühe Ambitionen, Geschichten nicht nur zu erzählen, sondern visuell zu gestalten eine Fähigkeit, die ihn später zum Meister des Kinos machte.
Easy Virtue [UK 1927]
Leichtlebig
Basierend auf einem Stück von Noël Coward, bietet Easy Virtue eine subtile Auseinandersetzung mit Moral, Scheinheiligkeit und gesellschaftlicher Verurteilung. Im Mittelpunkt steht Larita, eine geschiedene Frau, die sich nach einem Skandal zurückzieht, jedoch erneut ins Rampenlicht gerät, als sie einen jungen Mann aus einer angesehenen Familie heiratet. Die Konfrontation zwischen Laritas Vergangenheit und den moralischen Ansprüchen ihrer neuen Familie führt zu einer tiefen Krise.
Hitchcock nutzt geschickt Rückblenden und Symbolik, um Laritas inneren Konflikt zu verdeutlichen. Der Film thematisiert gesellschaftliche Zwänge und die Doppelmoral seiner Zeit, während er gleichzeitig Hitchcocks Fähigkeit zeigt, psychologische und soziale Themen mit visueller Eleganz zu behandeln. Obwohl weniger bekannt, ist Easy Virtue ein eindrucksvolles Beispiel für den frühen Hitchcock.
The Ring [D 1927]
Der Weltmeister
Mit The Ring präsentiert Hitchcock ein faszinierendes Boxerdrama, das Liebe, Ehrgeiz und Rivalität thematisiert. Der Film folgt Jack, einem aufstrebenden Boxer, der sich mit seinem Rivalen Bob sowohl im Ring als auch um die Liebe einer Frau messen muss. Diese Dreiecksgeschichte entwickelt sich zu einem intensiven Konflikt, der auf verschiedenen Ebenen emotional und physisch ausgetragen wird.
Hitchcock nutzt das Boxen nicht nur als Handlungselement, sondern auch als Metapher für menschliche Beziehungen und den Kampf um Anerkennung. Die dynamische Kameraführung während der Boxkämpfe und die symbolische Bildsprache zeigen Hitchcocks Gespür für visuelle Spannung. The Ring ist ein Film, der zugleich Drama und spektakuläres Kinoerlebnis bietet und die Experimentierfreude des jungen Regisseurs verdeutlicht.
The Farmer’s Wife [UK 1928]
In The Farmer’s Wife beweist Hitchcock seine Vielseitigkeit, indem er eine charmante romantische Komödie inszeniert. Die Geschichte handelt von einem Witwer, der auf der Suche nach einer neuen Ehefrau ist. Mit Hilfe seiner treuen Haushälterin besucht er verschiedene Frauen, nur um festzustellen, dass die richtige Wahl die ganze Zeit direkt vor ihm war. Die humorvollen Missgeschicke und charmanten Dialoge machen den Film zu einem leichten, unterhaltsamen Werk.
Obwohl der Film keine typischen Hitchcock-Elemente wie Spannung oder Gefahr aufweist, zeigt er dennoch sein Talent für präzises Timing und Charakterzeichnung. The Farmer’s Wife unterstreicht die Bandbreite seines Schaffens und bietet einen heiteren Kontrast zu seinen eher düsteren Werken.
Champagne [UK 1928]
Champagne
Mit Champagne taucht Hitchcock in die Welt des Überflusses und der Dekadenz ein. Der Film erzählt die Geschichte einer jungen Frau aus reichem Hause, deren Vater vorgibt, pleite zu sein, um ihr eine Lektion in Bescheidenheit zu erteilen. Inmitten von Verwechslungen, romantischen Verwicklungen und glamourösen Kulissen entfaltet sich eine spritzige Satire.
Visuell beeindruckt der Film durch seinen stilvollen Einsatz von Kameratechniken, die den Luxus und die Oberflächlichkeit der Figuren widerspiegeln. Obwohl Champagne oft als eines der leichteren Werke Hitchcocks betrachtet wird, bietet der Film einen interessanten Einblick in seine Fähigkeit, Gesellschaftskritik in eine unterhaltsame Geschichte einzubetten.
The Manxman [UK, Insel Man 1929]
Der Mann von der Insel Man
The Manxman ist ein emotionales Drama über Liebe, Loyalität und Verrat. Auf der Isle of Man entfaltet sich ein tragisches Liebesdreieck zwischen einem Fischer, seinem besten Freund, einem Juristen, und einer Frau, die beide Männer lieben. Als sich ihre Beziehungen zuspitzen, stehen die Protagonisten vor schwierigen moralischen Entscheidungen, die ihre Leben für immer verändern.
Hitchcock inszeniert die Geschichte mit einer kraftvollen Bildsprache, die die rauen Landschaften und die inneren Konflikte der Figuren widerspiegelt. Der Film markiert eine Entwicklung hin zu den psychologischen Themen, die später Hitchcocks Werke prägen sollten, und bietet ein eindringliches Porträt menschlicher Schwächen und emotionaler Komplexität.
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