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StummfilmKonzerte So haben Sie Stummfilme noch nie gehört. |
Glossar
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Die Avantgarden des Poesiefilms
Im Rahmen des ZEBRA Poetry Film Festivals 2018 vertonte Stephan v. Bothmer eine Auswahl der großen Klassiker des amerikanischen Experimentalfilms und der französischen Surrealisten der 1920er Jahre live am Flügel.
Allen ausgewählten Filmen liegt ein Gedicht zugrunde.
MANHATTA
USA 1921 | 11 min, Regie: Charles Sheeler, Paul Strand
Gedicht: Manhatta von Walt Whitman
Der Film zeigt einen Tagesablauf in New York: von der Ankunft der Menschen mit der Staten Island Ferry an der Südspitze Manhattans bis zum Schlussbild mit Sonnenuntergang. Die zwölf Zwischentitel sind Zitate aus Whitmans Hauptwerk „Leaves of Grass“.
L‘INVITATION AU VOYAGE
FRA 1927 | 33 min, Regie: Germaine Dulac
Gedicht: L‘Invitation au voyage von Charles Baudelaire
Die Stummfilmpionierin Dulac schuf mit dieser Gedichtadaption ein Werk, das vollständig von der filmischen Erzählung befreit ist. Es ist eine „visuelle Symphonie“ aus rhythmisch geschnittenen Bildern, die die rohen, direkten Gefühle der Künstlerin verkörpern.
COMBAT DE BOXE
BEL 1927 | 8 min, Regie: Charles Dekeukeleire
Gedicht: Combat de boxe von Paul Werrie
Der Film arbeitet mit Hochgeschwindigkeitsmontagen, Nahaufnahmen, Überlagerungen, der sukzessiven Verwendung von Negativ und Positiv sowie dem Prinzip des Rhythmus. Er greift die Gewalt eines Boxkampfs, die Präsenz des Publikums, die Spannung zwischen Menge und Ring in einer choreografischen Montage auf.
L’ETOILE DE MER
FRA 1928 | 17 min, Regie: Man Ray
Gedicht: La place de l’étoile von Robert Desnos
In den Hauptrollen agieren Alice (Kiki) Prin, André de la Rivière und Robert Desnos, auf dessen Skript der surrealistische Film basiert. Die meisten Szenen wurden durch eine gallertartige Glasscheibe verschwommen gefilmt und wirken wie in einem Traum.
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