StummfilmKonzerte So haben Sie Stummfilme noch nie gehört. |
Glossar
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Avantgarde-Filmprogramm
In den 20er Jahren beschäftigten sich erfolgreiche bildende Künstler mit dem neuen Medium Film, ohne künstlerische Kompomisse. So entstanden wunderbare abstrakte Filme, die zu Vorreitern (Avantgarde) der Kunst wurden.
Avantgardefilme sind absolute Kunst. Sie erzählen keine Geschichte, sondern erforschen völlig neue Ausdruckmöglichkeiten.
Stephan Graf v. Bothmers Filmmusik zu dieser Show ist aufwändig und feinfühlig instrumentiert mit Perkussion, E-Cello, Stimme, elektronisch verfremdetem Klavier und Maultrommel. Obgleich die Filme abstrakt sind, geht dieser Abend tief unter die Haut!
Programm:
Ein andalusischer Hund [Luis Buñuel und Salvador Dalí, F 1928]
Ballet Mécanique [Fernand Léger, Dudley Murphy, F 1925]
Lichtspiel Opus 4 [Walther Ruttmann, D 1925]
Die Muschel und der Kleriker [Germaine Dulac, F 1928]
Das Teufelsrad* (Tschortowo kolesso)
Grigori Kosinzew und Leonid Trauberg, UdSSR 1926
Ein andalusischer Hund (un chien andalou)
Luis Buñuel und Salvador Dalí, FR 1928
Kipho-Film*
Julius Pinschewer und Guido Seeber, D 1925
Die moderne Kunst und der Film entstehen zur gleichen Zeit. Von Anfang an gibt es Filme, die auf das Geschichtenerzählen gänzlich verzichten und das Filmemachen selbst zum Thema haben. Wir zeigen drei berühmt gewordene Beispiele aus drei Ländern: Julius Pinschewer, der Pionier des deutschen Werbefilms, lotet im „Kipho-Film“ die Möglichkeiten der Montage aus und wirbt für die Kino- und Photoausstellung in Berlin. Luis Buñuel und Salvador Dalí schockieren mit ihrem Traumgedicht „Der andalusische Hund“ und begründen den filmischen Surrealismus. „Das Teufelsrad“ der Leningrader „Fabrik des exzentrischen Schauspielers“, FEKS, sprüht geradezu vor absurden Ideen, ein filmisches Experiment, das Motive des amerikanischen populären Kinos aufgreift.
Wir zeigen alle Filme in ihrer Originalversion. Die russischen Zwischentitel werden von Jürgen Dittrich für die Aufführung der StummfilmKonzerte neu übersetzt.
* Filmkopie: Bundesarchiv-Filmarchiv
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