StummfilmKonzerte – So haben Sie Stummfilme noch nie gehört.

Glossar

Stummfilme / Musiker

Der Herr des Todes

Hans Steinhoff, D 1926
restaurierte Kopie: Bundesarchiv-Filmarchiv, Berlin, 94 Min

Ein junger Offizier wehrt sich gegen die Schikanierung durch seinen Vorgesetzten. Er kehrt Deutschland den Rücken und will in New York neu anfangen. Er scheitert und will sich schon das Leben nehmen, als er bei Zirkusleuten eine neue Heimat findet. Er wird zum gefeierten „Herrn des Todes“, der an einem Flugzeug hängend akrobatische Kunststücke vollbringt. Schließlich führt in eine Tournee zurück nach Deutschland. Doch eine eifersüchtige Frau sabotiert seinen Auftritt und bringt ihn in Lebensgefahr.

Hans Steinhoff, der sich in den 20er Jahren einen guten Namen als talentierter Mittelfilm-Regisseur macht, erweist sich in „Der Herr des Todes“ als versierter Genrefilmer: Er mischt Melodram und Sensationsfilm, er durchkreuzt soziale Milieus und lässt den Zuschauer in ferne Länder blicken, er scheut kein Klischee und keinen knalligen Effekt. Er macht populäres Kino, das die Leinwand füllt und die Augen nährt.

Die Reihe StummfilmKonzerte präsentiert mit „Der Herr des Todes“ den sechsten Film von Hans Steinhoff. Bereits gezeigt wurden „Der falsche Dimitry“ (1922), „Inge Larsen“ (1923),

„Der Mann, der sich verkauft“ (1925), „Angst“ (1928) und „Nachtgestalten“ (1929). Alle diese Werke lohnen eine Wiederentdeckung. Dem Bundesarchiv-Filmarchiv und dem Filmhistoriker Horst Claus ist es zu verdanken, dass diese Beispiele für ein routiniertes und zupackendes Genrekino heute wieder in restaurierten Fassungen der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Dabei geht es keineswegs um eine unkritische Würdigung des Gesamtwerks von Hans Steinhoff, der sich 1933 mit „Hitlerjunge Quex“ dem nationalsozialistischen Regime als profilierter Regisseure andient. Der Blick auf Steinhoffs Stummfilme verdeutlicht vielmehr die Risse und Kontinuitäten in der deutschen Filmgeschichte.

StummfilmKonzerte - Stummfilm mit Livemusik

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