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StummfilmKonzerte So haben Sie Stummfilme noch nie gehört. |
STEPHAN GRAF VON BOTHMER
im Zeughauskino in Berlin
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Di. 24.05.22 20:00 Uhr
Berlin Zeughaus Kino
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Bild: Filmdienst |
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STEPHAN GRAF VON BOTHMER:
Hoffmanns Erzählungen
Schauerromantik
Stephan v. Bothmer interpretiert die tief in der Schauerromantik wurzelnden Erzählungen „Der Sandmann“, „Rat Krespel“ und „Die Geschichte vom verlornen Spiegelbilde“ von E.T.A. Hoffmann. Die Adaption des umtriebigen Regisseurs Max Neufeld betont die düsteren Elemente von Hoffmanns „Schwarzer Romantik“ und zeichnet sich vor allem durch für die Entstehungszeit beachtliche Trickeffekte aus. Der nur in einer französischen Exportversion erhaltene Film wurde digital restauriert. [Max Neufeld, 1923]
Live-Filmmusik: Stephan v. Bothmer, Flügel | Komposition
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Stephan Graf v. Bothmer
Der Pianist und Komponist füllt mit seinen spektakulären StummfilmKonzerten große Säle wie intime Theater auf fünf Kontinenten. Er trat auf dem Schleswig-Holstein Musik Festival ebenso auf, wie auf dem Berlinfestival im Flughafen Tempelhof nach Björg, Blur und den Pet Shop Boys.
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Seine Shows gehen über die Präsentation eines Stummfilms mit Live-Filmmusik weit hinaus. Zu jeden Film hat er eine neue packende Filmmusik komponiert, welche das Publikum in den Film hineinzieht und die Tiefe und Komik der Filme auslotet.
Der klassisch ausgebildete Pianist (UdK) studierte bei den Prof. Koenen und Prof. Sava. Sein Examen im Fach Klavier legte er an der Hochschule der Künste Berlin mit der Bestnote 1,0 unter besonderer Erwähnung der herausragenden interpretatorischen Leistung ab. Daneben studierte er an der Jazz- und Rockschule Freiburg und spielte in zahlreichen Rockbands. Intensive Studien außereuropäischer Musik, experimenteller und Neuer Musik folgten. Filmmusik-Komposition lernte er bei Prof. N. J. Schneider, Niki Reiser und dem Morricone-Schüler Fabrizio Sabarino.
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Bisherige Konzerte im Zeughauskino
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So. 13.03.22 17:00 Uhr
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A Tolonc / The Undesireable
Jôn az ôczém / Mein Bruder kommt
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Mihály Kertész "Michael Curtiz"
GRAF VON BOTHMER:
A Tolonc / The Undesireable
Melodram, Ungarn 1914
Neben Budapest, wo eher konventionelle Filme entstanden, gab es für ungarische Filmschaffende ab 1913 auch die Möglichkeit, in Kolozsvár (dem heutigen Cluj) zu drehen. Dort hatte der umtriebige Direktor des Nationaltheaters Jenö Janovics mit Hilfe von Pathé ein kleines Filmstudio errichtet. Kertész drehte hier unter anderem A Tolonc, der 2008 in New York wiedergefunden wurde und der älteste erhaltene Film des Regisseurs ist. Das auf einem äußerst populären Theaterstück basierende rührselige Drama erzählt von einer jungen Frau, die plötzlich erfährt, wer ihre wahren Eltern sind. Sie versucht ihr Glück als Dienstmädchen, verliebt sich, wird dann jedoch des Diebstahls bezichtigt...
Die Rolle des Sohnes, der sich in die Magd verliebt, spielt Mihály (Michael) Varkonyi, der später auch in Wien weiter mit Kertész zusammenarbeitete. Mari Jászai, der Star des Nationaltheaters in Kolozsvár, verkörpert die Mutter der jungen Frau. A Tolonc wirkt durch die vielen Studioaufnahmen etwas konventionell, wartet jedoch auch Doppelbelichtungen und atemberaubenden Szenen in den Karpathen auf. Kertesz‘ erzählerisches und inszenatorisches Geschick ist in dieser frühen Arbeit schon wahrnehmbar. (jt)#
A Tolonc / The Undisireable [Mihály Kertész "Michael Curtiz", HU 1914]
Jôn az ôczém / Mein Bruder kommt [Mihály Kertész "Michael Curtiz", HU 1919]
Tatárjárás / Mongolian Invasion [Mihály Kertész "Michael Curtiz", HU 1917]
Live-Filmmusik: Stephan v. Bothmer, Flügel | Komposition
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Sa. 02.10.21 20:00 Uhr
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FLAPPER, IT-GIRLS, FUNNY LADIES
Lust und Lachen im amerikanischen Stummfilm der zwanziger Jahre
GRAF VON BOTHMER:
The Extra Girl
Komödie, USA 1923
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USA 1923, Regie: F. Richard Jones, Darsteller: Mabel Normand, Ralph Graves, George Nichols, 66 Minuten, 35mm, englische Zwischentitel
Irgendwo in der amerikanischen Provinz träumt Sue von einer Karriere als Hollywoodstar. Als sie ein Preisausschreiben gewinnt und schließlich in Kalifornien ankommt, ist dort alles etwas anders als gedacht. Sie arbeitet im Kostümfundus eines Studios, stolpert als Komparsin durch Filmaufnahmen und wird von Löwen gejagt. Ausgangspunkt der komischen Turbulenzen ist die großartige Mabel Normand (1892-1930), eine der populärsten Slapstick-Schauspielerinnen, deren Extra Girl sich selbstironisch um die Illusion von Ruhm und Glück in Hollywood dreht.
Der sonst sehr beherrschten Berliner Börsen-Zeitung entlockte Normands Schauspiel eine Liebeserklärung: „Bei aller Drolerie der Mabel Normand hat der Film eine ausgesprochene menschliche Note. (…) Mabel Normand, mit deinem Ramschhütchen, das immer ausschaut, als wolle es nun auf eigene Faust deine Tricks spielen, dein Lachen verrät, daß du auch gut weinen kannst und wir glauben dir beides.“ (26.2.1925) Bereits seit Anfang der 1910er-Jahre in der Filmbranche aktiv, waren es vor allem die kurzen Mack-Sennett-Produktionen mit den Keystone Cops, Charlie Chaplin und Fatty Arbuckle, in denen Normand zu komödiantischer Höchstform auflief und öfter auch Regie führte. Skandale und Krankheit führten dazu, dass Normans bereits 1927 ihre Karriere beenden musste. Im Alter von nur 37 Jahren starb sie 1930 an Tuberkulose.
Im Vorfilm A Pair of Tights (1929) stellen sich Anita Garvin und Marion Byron als weibliche Antwort auf Stan Laurel & Oliver Hardy vor: Die beiden wollen sich ausführen lassen und sorgen für eine ordentliche Prügelei.
Das Programm wird eingeführt von Maggie Hennfeld, Associate Professor of Cultural Studies and Comparative Literature an der University of Minnesota und Autorin von Specters of Slapstick and Silent Film Comediennes (New York: Columbia University Press 2018).
Eintritt: 5 Euro
Vorfilm: A Pair of Tights
USA 1929, Regie: Hal Yates, Darstellerinnen: Anita Garvin, Marion Byron, 20 Minuten, englische Zwischentitel
Einführung: Maggie Hennefeld
Live-Filmmusik: Stephan v. Bothmer, Flügel | Komposition
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Di. 10.04.18
20:00 Uhr
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GRAF VON BOTHMER:
Erziehe Dich selbst!
Animation | Dokumentation
Gesundheit, Körper und Selbstoptimierung in den 1920er Jahren.
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Stephan v. Bothmer interpretiert eine bunte Zusammenstellung aus Animations- und Werbefilmen, kurzen Dokumentationen, sowie Lehr- und Kulturfilmen zum Thema "Volksgesundheit" auf erfrischend erheiternde Art & Weise.
Wo hört bei Hygiene, Sport und Ernährung die persönliche Freiheit auf und wo beginnt die „Volksgesundheit“? Fragen, mit denen sich auch schon in den 1920er Jahren nicht nur Behörden, Lehrer und Mediziner, sondern v.a. auch die Medien beschäftigten.
Dieses bunte Stummfilmprogramm führt uns die ganze inhaltliche und filmkünstlerische Vielfalt des Themas vor Augen. Da ein belehrender Zeigefinger auch damals wenig nutzte, setzte man auf komische und unterhaltende Elemente und die Mischung von Fiktion und Dokumentation. Ziel war es, das Publikum zu packen und die Botschaft massenwirksam zu vermitteln. Das gemeinsame Motto lautet: „Erziehe Dich selbst!“
Filme:
- Opel-Woche 51 (1927), 10‘ 35mm
- Lustige Hygiene Nr. 8, D 1930, B: Curt Thomalla, 7‘ 35mm
- Wie bleibe ich gesund, D 1922, R: Curt Thomalla, Nicholas Kaufmann, 25‘, 35mm
- Der Muskelmann Wilhelm Emter aus Lörrach, D 1925, 10‘ 35mm
- Eine Reise ins Schlaraffenland, D 1928, R: Fritz Eggers, 7‘ 35mm
- Im Reich der Kinder, D 1928, 13‘ 35mm
- Säuglingswege zu Kraft und Schönheit, D 1927, P: Ufa, 7‘ 35mm
- Moderne Gymnastik, D 1927, R: Ulrich T.K. Schulz, P: Ufa, 8‘ 35mm
- Fritzchens Werdegang, D 1926, P: Julius Pinschewer, 5‘ 35mm
Einführung: Philipp Stiasny
Live-Filmmusik: Stephan v. Bothmer, Flügel | Komposition
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So. 10.12.17
18:00 Uhr
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GRAF VON BOTHMER:
Eine Filmreise durch den Menschenkörper
Dokumentarfilm
[Nicholas Kaufmann, 60 min., 35mm, D 1930]
Innovation war für die Ufa der Schlüssel zum Erfolg.
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Schon kurz nach ihrer Gründung wurde damit begonnen, eine Lehrfilmabteilung und ein medizinisches Filmarchiv aufzubauen und mithilfe von Filmen wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen und zu vermitteln. Im Bereich des auch vom Staat geförderten „Kulturfilms“ und des Lehr- und Unterrichtsfilms schuf die Ufa richtungweisende Arbeiten und war führend in der Welt. Ständig wurde in der Ufa-Kulturabteilung nach technischen Lösungen und neuen Ausdrucksformen gesucht ob nun animierte Landkarten und Diagramme, Mikrofotografie, Zeitlupenbilder oder Röntgenaufnahmen. Um das allgemeine Publikum nicht zu langweilen, setzte die Ufa auch auf spektakuläre visuelle Effekte und eine fesselnde Dramaturgie.
All das bündelt der Mediziner Nicholas Kaufmann, der Leiter der Kulturabteilung, 1930 in "Eine Filmreise durch den Menschenkörper": Sein abendfüllender Film, den zunächst nur ein Fachpublikum sehen durfte, schlägt einen weiten Bogen und verknüpft ältere Archivaufnahmen mit neuesten Entwicklungen wie der Schlieren-Kinematographie. Für das menschliche Auge wird Unsichtbares sichtbar: "Endlich sehen wir die komplizierte, gleichzeitig so genial einfache Maschine Mensch in allen ihren Funktionen. Nicht in mehr oder weniger plausiblen Trickzeichnungen, die letzten Ende doch nur ein Notbehelf bleiben, sondern am lebenden Objekt selbst. Die Tätigkeit des Herzens und der übrigen Organe, Blutkreislauf, Wesen der Befruchtung und Entwicklung, Embryogenie und alle Mysterien, die unser Körper birgt, werden mühelos offenbar, nicht, ohne daß sich dabei feststellen läßt, wie lernbedürftig man noch in einer Sache ist, die eigentlich jedem geläufig sein müßte." (Vossische Zeitung, 19.1.1932).
Mit einem Einführungsvortrag von Janelle Blankenship (University of Western Ontario, Kanada)
Live-Filmmusik: Stephan v. Bothmer, Flügel | Komposition
Movie in
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Ort:
Zeughauskino
Deutsches Historisches Museum
Unter den Linden 2
10117 Berlin
Der Eingang befindet sich an der Ostseite des Zeughauses, Zugang von der Spreeseite.
https://www.dhm.de/zeughauskino/
Eintritt:
Die Kinokasse öffnet eine Stunde vor Beginn der ersten Vorstellung.
Für sämtliche angekündigte Vorstellungen können Tickets im Vorfeld an der Kinokasse gekauft werden.
Reservierungen sind telefonisch zu den Öffnungszeiten der Kinokasse (Tel. +49 30 20 304-770) und wochentags von 10 bis 18 Uhr (Tel. +49 30 20 304-421) möglich.
Wir bitten darum, reservierte Tickets 10 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abzuholen.
Der Kartenpreis setzt sich zusammen aus dem Eintritt für den Film (5,- Euro) und dem Eintritt für das Konzert. Sie können auch reine Hörplätze (ohne Sicht auf den Film) oder reine Filmplätze (ohne dass die Musik hörbar ist) buchen, obwohl das der eigentlichen Idee des Gesamtkunstwerkes widerspricht. Für diese Sondertickets schreiben Sie uns einfach eine Mail an - am besten mit Telefonnummer.
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