Von StummfilmKonzerte oder Stephan v. Bothmer bespielte Kinoorgeln:
Babylon, Berlin
Sie ist die einzige Kinoorgel in Europa, die noch in ihrem Originalkino steht und spielbar ist. Sie wurde 1929 gebaut. Im April haben wir ihren 80 Geburtstag gefeiert und den Film gezeigt, mit dem das babylon und die Kinoorgel am 11. April 1929 eingeweiht wurde: "Fräulein Else".
Die Kinoorgel wird seit Jahren in mühseliger Feinstarbeit von Herrn Hans Eichberg ehrenamtlich wieder in Stand gesetzt. Er hat dabei unglaubliches geleistet. Die Kinoorgel im Babylon wurde von der Firma Philipps gebaut (eine Orgelbaufirma die nicht mehr existiert und nicht mit dem heute bekannten Elektronik-Konzern identisch ist.)
Wir bespielen die Kinoorgel regelmäßig in unseren Stummfilmreihen und Stummfilmfestivals.
Filmmuseum Potsdam
Ursprünglich wurde das Instrument im Jahre 1929 im Luxor-Palast Chemnitz installiert. Die wechselvolle Geschichte der Orgel ist lediglich ab den 50er Jahren belegbar, seit dem der Jehmlich Orgelbau die Pflege der Orgel übernahm. Auf Wunsch des Organisten wurden 1953 drei Pfeifenreihen (Vox humana 8', Oboe 8' und Vox cerlestis 8') durch Gedacktpommer, Weitgedackt und Blockflöte ersetzt und Bedien- und Funktionselemente geändert. 1954 wurde die gesamte Orgelanlage durch Wassereinbruch infolge von Hochwasser stark beschädigt. Mit dem Einbau einer Breitleinwand für Totalvision im Luxor-Palast wurde die Orgel 1955 wegen Platzbedarfs generell in Frage gestellt und räumlich Umgebaut, wodurch die originale Aufstellungskonfiguration verloren ging. Die Kinoorgel wurde bis Ende der 60er Jahre als Instrument genutzt, 1979 baute man sie aus dem Luxor-Palast aus und übergab sie dem Filmmuseum Potsdam. 1992 wurde der Jehmlich Orgelbau mit der Restaurierung der Orgel beauftragt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Orgel durch unsachgemäßem Ausbau im Luxor-Palast und 13 Jahre Einlagerung im Filmmuseum unter klimatisch ungünstigen Bedingungen, in einem sehr schlechten Zustand.
In Zusammenarbeit des Filmmuseum Potsdam und StummfilmKonzerte wird diese Kinoorgel regelmäßig bespielt.
Grassi Leipzig
Ein wunderbare kleine Kinoorgel der Firma Michael Welte & Söhne. Sehr gut in Stand gehalten. Sie stand ursprünglich im Palast-Theater in Erfurt.
Auch diese Kinoorgel wird regelmäßig bespielt in der Reihe "Solo für Licht".
"The Mighty Wurlitzer" im Musikinstrumentenmuseum Berlin
Werner Ferdinand von Siemens, der Enkel des Firmengründers, erwarb dieses viermanualige Instrument 1929 von der Rudolph Wurlitzer Company in North Tonawanda, NY. Es ist das größte seiner Art auf dem europäischen Kontinent und verfügt über 15 ranks (Pfeifenreihen). Das komplette Pfeifenwerk und die Effektinstrumente sind in drei Kammern hinter Glas auf der Galerie des Museums untergebracht. Der hufeisenförmige, beleuchtete Spieltisch in weißem Schleiflack befindet sich an zentraler Position inmitten des Museums, die Relaisstation und die Winderzeugung in eigenen Kellerräumen. Die Mighty Wurlitzer besitzt insgesamt 1228 Pfeifen und mehr als 200 Register. Hinzu kommt eine große Anzahl an Schlaginstrumenten. Alle Klänge werden rein akustisch erzeugt. Die Verbindung zwischen Taste und Pfeife erfolgt über Relais auf elektrischem Wege.
In den 20er Jahren diente eine Kinoorgel der musikalischen Untermalung des Stummfilms, später dann dem Auftritt von Orgelvirtuosen. Heute wird die Berliner Mighty Wurlitzer regelmäßig bei Führungen, zu Stummfilmen und in Sonderkonzerten gespielt.
„Eine beeindruckend gelungene packende Neukomposition des jungen Berliner Komponisten Carsten-Stephan Graf v. Bothmer“ (FilmDienst)
„Ich wurde durch die Musik sofort in den Film gesogen“ (Timothy Grossman)
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